Was kann ICH tun

Die VerANTWORTung liegt bei mir! Jede Person ist angesprochen, nur dann entsteht ein wirksamer Schutz gegen Menschenhandel. Alle Unternehmen, die durch und mit der Erotik Geld verdienen, sind aufgefordert sich zu engagieren. Um es klar auszudrücken: wer wegschaut, seines finanziellen Vorteiles wegen, ist nicht frei von Schuld!

Hier finden Sie „To-do-Listen“ für folgende Personengruppen:

Kunden erotischer Dienstleistungen

 Anbieter_innen erotischer Dienstleistungen

 Betriebe, in denen erotische Dienstleistungen angeboten werden

 Betriebe, die im Umfeld erotischer Dienstleistungen tätig sind

  • Internet-Erotik-Diskussions-Foren
  • Erotik-Werbe-/und Vermittlungsplattformen, Auktionsbörsen
  • Handel mit Erotik-Utensilien

Allen Personengruppen empfehlen wir darüber hinaus, im E-Learning Bereich ihr Schulungsmodul durchzuarbeiten.



Kunden erotischer Dienstleistungen
Seien Sie sensibel.
Wenn Sie erotische-/ sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen, sind Sie oft der einzige, der unbeobachtet Kontakt zu einem potentiellen Opfer hat. Das zu wissen, sollten Sie im Umgang miteinander beherzigen - Respektvoll, Würdevoll und Feinfühlig.

Symbol Offizieller Partner


      Geben Sie Betrieben den Vorzug,
      die dieses Symbol verwenden.
         →
Nutzen Sie ihre Verbraucher-Macht!





Fragen Sie vor Ort, ob der Betrieb Partner des Kodex ist.
Wenn Sie ein NEIN als Antwort bekommen, fragen Sie welche Maßnahmen der Betrieb zum Schutz gegen Menschenhandel ergriffen hat. Die Partnerbetriebe des Kodex finden Sie auf der Seite Partner.

Bedenken melden.
Wenn Sie konkrete Bedenken haben, scheuen Sie nicht diese zu melden. Das ist kostenlos und anonym. Beachten Sie aber, dass das Erkennen potentieller Opfer sehr schwer und selten eindeutig ist. Worauf Sie achten sollten wird im Schulungsbereich „E-Learning für Kunden“ erläutert.

Informieren Sie uns über »Trittbrettfahrer«
Alle Partner des Kodex finden Sie auf der Partnerseite. Sollten Sie Betriebe entdecken, die das Symbol des Kodex führen ohne Partner zu sein und somit auch nicht die Maßnahmen des Verhaltenskodex anwenden, so bitten wir Sie uns dies per Mail mitzuteilen.

 

Anbieter_innen sexueller Dienstleistungen
Als Kollege/Kollegin von potentiell von Menschenhandel Betroffener stellen Sie ein wichtiges Bindeglied zur Außenwelt dar und nehmen eine wichtige Rolle bei der Identifizierung ein. Im Gegensatz zu staatlichen Stellen oder Sozialarbeiterinnen von Hilfs- und Beratungsorganisationen können Sie auf kollegialer Ebene mit potentiell Betroffenen mögliche Ausbeutungssituationen ansprechen.

Der Schulungsbereich „E-Learning für Kolleginnen“ soll Ihre Handlungskompetenz stärken, anhand verschiedener Merkmale Menschenhandel zu erkennen, und wie Sie sich im Verdachtsfall zu verhalten haben.

 

Betriebe, in denen erotische Dienstleistungen angeboten werden
Zu diesem Bereich zählen nicht nur Nachtclubs, Massagesalons, Bordelle, Escort-Agenturen, sondern auch Internet-Live-Cams und Telefon-Erotik.
Als Eigentümer, Geschäftsführer oder Mitarbeiter ist es ihre Aufgabe:

  • ein offenes Klima für das Thema Menschenhandel zu schaffen
  • alle Angestellten für das Thema Menschenhandel zu sensibilisieren
  • das E-Learning-Schulungsmodul durchzuarbeiten (ca. 20 min.)
  • wissen was zu tun ist, wenn Sie einen Verdacht haben
  • die Erotikdienstleiter_innen über Menschenhandel aufzuklären
  • ihre Kunden über Menschenhandel aufzuklären

 

Betriebe, die im Umfeld erotischer Dienstleistungen tätig sind
Betreiber von Erotik-Diskussionsforen
Diskussionsforen (offene und geschlossene) im Bereich des Paysex erfreuen sich großer Beliebtheit. I.d.R. werden Erfahrungen auf regionaler Ebene ausgetauscht, weil Angebot und Nachfrage  einem bestimmten Einzugsgebiet entsprechen. Dabei ist das Thema Menschenhandel, Zwang und Ausbeutung ein Tabuthema. Kein Forenteilnehmer möchte falsche Verdächtigungen aussprechen. Auch besteht die Befürchtung, dass unter falscher Identität ein Betrieb anschwärzt wird. So etwas kann von Wettbewerbern kommen, aber auch von frustrierten Kunden oder Erotikdienstleisterinnen. Doch totschweigen ist nicht die Lösung, besonders nicht für ein potentielles Opfer.

Foren-Rubrik »Menschenhandel und Ausbeutung«.
Der Kodex bittet die Forenbetreiber eine extra Rubrik »Menschenhandel und Ausbeutung« in ihren Foren einzurichten. Viele Foren haben den Bereich „Off-Topic“, darunter würde sich eine Rubrik „Menschenhandel und Ausbeutung“ bestens eignen. Dort können die Teilnehmer das Thema allgemein diskutieren, wie beispielsweise Medien darüber berichten und Politiker sich äußern. Es können aber auch gezielt einzelne Problemsituationen besprochen werden.

Die eigene Rubrik soll das Tabu abbauen nicht darüber zu diskutieren, sondern ohne falsche Scham seine Bedenken zu äußern. Speziell wenn ein Forenteilnehmer sich mit seiner Vermutung nicht sicher ist, dann können weitere Teilnehmer diesen Eindruck aus eigener Erfahrung evtl. bestätigen oder auch verwerfen.

Die Unterstützung des Kodex durch Forenbetreiber ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, weil sie ihre Plattform zur Verfügung stellen, auf der unter dem Mantel der Anonymität, bzw. Vertraulichkeit sensible Probleme diskutiert werden können. Foren mit dieser Rubrik werden auf der Kodex-Partnerseite separat gelistet.

Erotik-Werbe-/und Vermittlungsplattformen, Auktionsbörsen
Anbieter_innen erotischer Dienstleistungen werben für sich sowie Betriebe, in denen erotische Dienstleistungen angeboten werden. Wobei Werbung und Vermittlung von Dienstleistungen oft einhergeht. Ebenso gehört in diesen Bereich die Ersteigerung erotischer Dienstleistungen in Auktionsbörsen.

Die Mitarbeiter dieser Internetportale (Anzeigenannahme, Fotografen und Anzeigenverkäufer) stehen im direkten Kontakt mit potentiellen Opfern. Vor diesem Hintergrund ist die Sensibilisierung und Schulung von Management und Mitarbeitern essentiell. Darüber hinaus können diese Internetportale/Agenturen als Multiplikator Zeichen setzen, indem sie Betriebe und Erotik-Dienstleisterinnen auf den Kodex hinweisen (beispielsweise durch Verteilung von Flyern).

Handel mit Erotik-Utensilien
Utensilien, das sind Kondome, Gleitgel, Sextoys, Bekleidung, etc. Es gibt die Gruppe  der „fliegenden Händler“, die die Erotikbetriebe vor Ort besuchen und die Gruppe der Sexshop-Ladengeschäfte. Beide Gruppen haben direkten Kontakt mit potentiellen Opfern und mit den Mitarbeitern der Erotikbetriebe. Für den Handelsbereich ist es deshalb wichtig zu wissen was Menschenhandel ist, und wie man sich im Verdachtsfall verhalten soll. Auch hier gibt das E-Learning Schulungsmodul wertvolle Hinweise.

Ebenso wie die Agenturen können Händler mit ihren vielen Kundenkontakten als Multiplikatoren Zeichen setzen, indem sie Betriebe und Erotik-Dienstleisterinnen auf den Kodex hinweisen (beispielsweise durch Verteilung von Flyern).